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Die beobachtenden Außenseiter: Warum wir Journalisten nicht dazu gehören

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Foto von Helena Lopes von Pexels Wenn ich mich mit Menschen auf einem Termin treffe, um über sie oder ein bestimmtes Thema zu sprechen, geht es nie ausschließlich darum. Wir sind alle Menschen, mein Gegenüber wie ich, also wäre es äußerst skurril, direkt nach dem Hallo die Fragen rauszuschießen. Meistens sprechen wir vorher, beschnuppern uns ein wenig und auch am Ende springe ich nicht direkt auf, um zu verschwinden.  So kam es, dass ich im Sommer vergangenes Jahr in einem Vereinsheim saß und mit den Vorsitzenden und Übungsleitern über ein bestimmtes Thema sprach. Ich war erst wenige Monate in meinem Job, hatte aber das Gefühl, langsam anzukommen. Ich knüpfte Kontakte, vernetzte mich, also nutzte ich auch an diesem Abend die Chance. Nachdem wir alles Wichtige besprochen hatten, boten mir die Herren - alle über 50 - ein Bier an und weil ich ohnehin nach dem Termin Feierabend hätte, nahm ich ausnahmsweise das Angebot an.  Angekommen ist nicht gleich angekommen Untereinander entwickelten

Gaffen und verarbeiten? So geht es uns Journalisten, wenn wir über Unfäll berichten

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Symbolfoto von Artyom Kulakov von Pexels Ich erinnere mich noch genau an diesen Dienstag. Er lief perfekt. Ich hatte meinen Termin direkt nach der Mittagspause machen, genügend Informationen abgreifen und mich rechtzeitig auf den Weg zurück zur Redaktion begeben können. Keine Störfaktoren, nichts, was den Feierabend verzögert. Weil ich mein Auto dabei hatte statt des Firmenwagens, stimmte auch der Sound der Musikanlage und so hörte ich einfach meine Lieblings-Playlist bei strahlendem Sonnenschein, denn es herrschte Hochsommer, wie er schöner nicht sein könnte. Perfekt eben. Hätte ich an diesem Tag nicht meinen ersten Unfall mit beruflicher Mission erlebt.  Ein Blitzer? Nein. Das Rathaus, in dem ich eben zu Besuch war, und die Redaktion trennen 25 Kilometer, etwa eine halbe Stunde. Die Strecke verläuft über Land. Deshalb wunderte ich mich, dass mir ein entgegenkommender Autofahrer wenige Kilometer vor dem Ziel plötzlich Lichthupe gab. Okay, ein Blitzer, dachte ich, danke. Also bremste

Die Enzyklopädie der Journalisten

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                                                  Foto von brotiN biswaS von Pexels Jeder Job hat seine eigene Enzyklopädie. Würde ich mich intensiv mit einem Polizisten oder einem  Finanzbeamten über deren Arbeit unterhalten, fielen mit Sicherheit genauso viele Fremdwörter wie im Gespräch mit einem Chemiker oder einem Lehrer. Aber die Begriffe, die wir im Journalismus verwenden, betreffen auch irgendwie unsere Leser - und weil ziemlich viele Menschen mit Zeitung, Medien und Nachrichten zutun haben, sind die Begriffe auch gängiger. Deshalb habe ich euch hier die wichtigsten herausgeschrieben, die euch entweder auch mal über den Weg laufen oder einfach so interessieren könnten. Aufmacher Kommen wir zuerst zur Seiteneinteilung: Wer eine Zeitungsseite aufschlägt oder die Internetseite, der findet immer ein Textstück, das am meisten Raum einnimmt. Es steht oben und enthält das wichtigste Thema. Das ist der sogenannte Aufmacher, weil er die Seite eröffnet, also aufmacht. Im Gegensatz dazu

Die großen W-Fragen

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Eine gute Nachricht, zumindest eine gut geschriebene, nimmt das Wichtigste vorweg: Wer, was, wo, wann, warum und wie? Und am besten noch: woher? Deshalb möchte ich euch in meinem ersten Post all diese Fragen in Bezug auf meinen Blog beantworten. rawpixel.com Was will "Die Redaktöse"?  Sie, also ich, will aufklären und unterhalten. Die meisten Leute wissen nämlich nicht, was wir in unserem Beruf eigentlich machen. Klar, das gilt für etliche andere Berufe auch, aber unser Job betrifft irgendwie alle. Journalisten sind diejenigen, die Informationen filtern und weitergeben, die Nachrichten und Lesegeschichten schreiben, die Themen herauspicken und verbreiten. Journalismus ist also irgendwie omnipräsent und jeder nutzt in irgendeiner Form Onlinenachrichten oder sogar die Zeitung. Wichtiger aber noch: Wir werden für unseren Job momentan immer wieder hinterfragt und kritisiert. "Lügenpresse" und all sowas. Dem möchte ich mich ganz klar entgegenstellen, und zwar n